Bremsflüssigkeit: Maßgeblicher Faktor für die Bremsanlage des Fahrzeugs

 
Scheiben, Sättel, Beläge und Bremspumpe sind die Eckpfeiler jeder Bremsanlage, ihre korrekte Funktion hängt aber im Grunde genommen von der Bremsflüssigkeit ab, die den vom Fahrer ausgeübten Pedaldruck auf das Bremssystem überträgt.
 

Bremsflüssigkeit: Eigenschaften und Sorten

 
Hauptmerkmal der Bremsflüssigkeit ist ihre Inkompressibilität, wobei die verschiedenen Bremsflüssigkeitssorten noch durch zwei weitere wichtige Parameter gekennzeichnet sind: Siedepunkt und Viskosität.
  • Moderne Autos verwenden hauptsächlich Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis mit der Bezeichnung DOT (Department of Transportation). Die gängigsten Bremsflüssigkeiten tragen die Bezeichnung DOT3, DOT4, DOT5.1, mit der die Mindeststandards vor allem im Hinblick auf Siedepunkt und Viskosität definiert werden;
  • einige Fahrzeuge, bei denen Bremse und Kupplung in einem System integriert sind, verwenden eine mineralölbasierende Bremsflüssigkeit mit der Bezeichnung LHM.
     
DOT- und LHM-Flüssigkeiten dürfen auf keinen Fall miteinander vermischt werden.
 
Palette der synthetischen (DOT - Department of Transport) Bremsflüssigkeiten und der Bremsflüssigkeiten auf Mineralbasis (LHM)
 

Betriebstemperatur und Vapour Lock

 
Bremsanlage und Bremsflüssigkeit können bei verschiedenen Temperaturen arbeiten, wobei die Temperatur der Bremsflüssigkeit unter kritischen Bedingungen sogar 200° erreichen kann. 
Wenn die Betriebstemperatur den Siedepunkt der Flüssigkeit übersteigt, kommt es zu der als Vapour Lock genannten Dampfblasenbildung, wodurch die Inkompressibilität der Flüssigkeit verloren geht und sich die Bremszeit verlängert. Hierbei wird Außenfeuchtigkeit durch die porösen Bremsschläuche gebunden, was zur Bildung von Dampfblasen vor Erreichen des auf der Verpackung angegebenen Siedepunkts führt.
 

Viskosität und elektronische Systeme der Bremsanlage

 
Die Viskosität der Bremsflüssigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt für die einwandfreie Funktion der Bremsanlage, besonders in modernen Autos mit Antiblockiersystemen (ABS) und elektronischen Stabilitäts- und Traktionssystemen (ESP).
Die Flüssigkeit strömt durch diese Steuervorrichtungen (in der Regel durch Ventile mit äußerst kleinen Durchflussquerschnitten), so dass zur Garantie einer genauen und sofortigen Druckübertragung ein besonders flüssiges Fluid gefragt ist.
Die Bremsflüssigkeit muss die korrekte Funktion der Anlage auch unter extremen Witterungsbedingungen gewährleisten. Von daher ist die Viskosität für eine prompte Reaktion der Bremsanlage entscheidend.

Zu den weiteren ausschlaggebenden Eigenschaften der Bremsflüssigkeit zählen Korrosionsschutz, Schmierfähigkeit, Kompatibilität mit Elastomeren und optimale Wärmestabilität.
Die Bremsflüssigkeit muss zu den vorgeschriebenen Intervallen kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden, was als Grundvoraussetzung für eine ideale Wartung der Bremsanlage und folglich für die optimale Sicherheit des Fahrzeugs gilt.

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