Das Bremspedal ist fast auf Anschlag und Ihr Wagen bremst dennoch nicht richtig? Dann ist es vielleicht an der Zeit, das Bremssystem und insbesondere den Zustand der Bremsflüssigkeit zu überprüfen.
So hängt die einwandfreie Funktion von Bremsscheiben, Bremsbelägen, Bremssätteln und Hauptbremszylinder von der Schmierwirkung der Bremsflüssigkeit und ihrer Fähigkeit ab, die Hauptkomponenten des Systems vor Korrosion zu schützen. Oft wird sie zu wenig beachtet oder einfach aufgefüllt, ohne ihren Zustand zu berücksichtigen. Dabei kann die richtige Kontrolle der Bremsflüssigkeit die „Gesundheit“ der gesamten Bremsenbaugruppe und ein effizientes Bremsen gewährleisten.
WANN - UND WARUM - SOLLTE MAN DIE BREMSFLÜSSIGKEIT WECHSELN?
Der Bremsweg wird länger im Laufe der Zeit. Die Bremsflüssigkeit verschlechtert sich relativ schnell und verliert einige ihrer ursprünglichen Eigenschaften. Das liegt vor allem daran, dass sie hygroskopisch ist, d.h. sie hat die Tendenz, Wasser zu binden, das später (sogar noch vor Erreichen des Siedepunkts, der auf dem Behälter angegeben ist) zu Wasserdampf wird und eine gefährliche Verlängerung des Pedalhubs bewirkt. Dadurch gehen Leistung und Bremsvermögen verloren.
So ist es generell ratsam, die Bremsflüssigkeit gemäß den Angaben des Herstellers auszutauschen, die je nach Art des verwendeten Produkts variieren können. Die Bremsflüssigkeit verschlechtert sich schon bei geringen Wassermengen relativ schnell. Deshalb empfehlen wir in der Regel einen Austausch nach 2 bis 3 Jahren.
Bei Dampfblasenbildung (dem sogenannten Vapour Lock, einem vorzeitigen Sieden der Flüssigkeit aufgrund von Feuchtigkeit) oder erschwerten Einsatzbedingungen, die die Verschlechterung des Produkts beschleunigen könnten, ist es natürlich besser, die Bremsflüssigkeit früher auszutauschen.
7 TIPPS ZUM AUSTAUSCH DER BREMSFLÜSSIGKEIT
Vapour Lock-Beständigkeit, Korrosionsschutz und Siedepunkt über den geforderten Normen: Bremsflüssigkeiten von Brembo setzen auf Qualität für ein sicheres Bremsen unter allen Bedingungen. Dank unserer Erfahrungen können wir Ihnen sieben einfache Tipps zu Kontrolle und Austausch geben.
- Vor dem Austausch der Bremsbeläge sollten Sie den Bremsflüssigkeitsstand prüfen, insbesondere wenn die Bremsbeläge keine Verschleißanzeige haben.
- Vor dem Wiedereinbau der Bremskolben überschüssige Bremsflüssigkeit aus dem Behälter entfernen. Dies verhindert, dass Flüssigkeit aus dem Behälter austritt.
- Ist der Bremsflüssigkeitsstand höher als erwartet, sollten Sie prüfen, ob bereits nachgefüllt wurde.
- Der ideale Bremsflüssigkeitsstand liegt zwischen der unteren Kerbe (die sie niemals erreichen sollte) und der oberen Kerbe. Doch Vorsicht: Wenn sich der Füllstand dem Minimum nähert, ist dies nicht unbedingt auf eine unzureichende Flüssigkeitsmenge zurückzuführen. Stattdessen könnten abgenutzte Reibungsmaterialien wie Bremsscheiben und Bremsbeläge bewirken, dass mehr Bremsflüssigkeit im Kreislauf zirkuliert, als sich im Behälter befindet. Vor dem Nachfüllen der Flüssigkeit ist es also ratsam, den Zustand der anderen Komponenten des Bremssystems zu überprüfen.
- Versuchen Sie zu vermeiden, dass Bremsflüssigkeit auf die Karosserie tropft, da sie den Lack angreift.
- Halten Sie den Tankdeckel gerade so lange offen, dass sie kontrolliert / aufgefüllt werden kann, da die Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist (sie zieht Feuchtigkeit an).
- Verwenden Sie nach Möglichkeit eine neue oder erst kürzlich geöffnete Bremsflüssigkeitsflasche.
Zu guter Letzt noch ein wichtiger Tipp für all jene, die gerne selbst „Hand anlegen“: Die Bremsflüssigkeit ist von Natur aus stark korrosiv, daher ist sie mit größter Sorgfalt zu behandeln. Der Kontakt mit Haut, Kleidung, mechanischen Teilen und der Karosserie ist absolut zu vermeiden.